FILMKUNST UND FAHRRADKULTUR VON 2006 BIS HEUTE

Gründung des ICFF in Bochum

Am Abend des 2. September 2006 haben die Gründer des Internationalen Festivals des Fahrrad-Films ein kleines Stück Fahrrad-Kulturgeschichte geschrieben: Mit der „Goldenen Kurbel“ wurde der weltweit erste Filmpreis für Fahrradfilme vergeben. Der Gewinner war der österreichisch-deutsche Kurzfilm „doored in downtown“, ein Film über das für Radfahrer gefährliche Phänomen sich plötzlich öffnender Autotüren: „He crashed into/The door and flew/While clinging to his handlebars in panic“ sangen Sylvia Winkler und Stephan Köperl vom Fahrrad in die Kamera zum Vergnügen der 50 Zuschauer in der Bochumer Goldkante. Diese sahen an diesem Abend noch 12 weitere Fahrradfilme aus verschiedenen Ländern.

Insgesamt drei Jahre dauerte die Gründungs- und Aufbauzeit des ICFF mit alljährlichen Festivalwochenenden in der Goldkante. Mit dem dem Umzug des Festivals in die Herner Flottmann-Hallen hat das Festival einen neuen Standort gefunden, der inzwischen das Zentrum des gesamten Festivals bildet.

Ein polnisch-deutsches Festival seit 2011

Die Kooperation des ICFF mit der Schlesischen Fahrradinitiative – Śląska Inicjatywa Rowerowa – aus Częstochowa gab dem Festival eine neue Richtung. Auftakt der Zusammenarbeit war ein Gastspiel des ICFF in Katowice im Sommer 2012, später dann die Teilnahme an der Woche der Fahrradkultur in Częstochowa im September des gleichen Jahres. Aus der polnisch-deutschen Zusammenarbeit entstand 2013 ein polnisch-deutsches Festival, zunächst mit Kraków und Katowice als regelmäßige polnische Standorte des ICFF, aktuell kooperiert das ICFF mit dem Tarnogórski Cultural Center in Tarnowitz nach zehn Jahren der Partnerschaft zwischen den Industrie-Regionen Ruhr­gebiet und Schlesien zum Thema Fahrradkultur.

Das ICFF heute: Ein Festival aus Deutschland, Polen, den Niederlanden und aus dem Kosovo

Als der niederländische Filmemacher Erwin Zantinga auf dem 9. ICFF seinen Film „Two wheels and a hayfork“ präsentierte, ahnte noch niemand, dass dies den Startpunkt einer weiteren länderübergreifenden Kooperation des ICFF markierte. Seit 2015 ist das Oude RKZ  – das Oude Rooms Katholieke Ziekenhuis – in Groningen ein weiterer Standort des gegenwärtig Festivals. Und weil man auch in den Niederlanden nicht stabil auf einem Bein stehen kann, gibt das ICFF seit nun einigen Jahren auch in Amersfoort ein Gastspiel.

Zeitgleich führte ein Gastspiel im Murnau-Filmtheater in Wiesbaden dazu, dass sich das Festival auch in Deutschland weiterentwickelt hat. Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung bildet ebenfalls eine festen Traditionsspielort des ICFF, ebenso wie das zauberhafte Casablanca Filmkunsttheater in Nürnberg.

Die jüngste Kooperation des Festivals führt das ICFF in den Balkan, genau gesagt in die Stadt Ferizaj im Kosovo. Das ICFF kooperiert mit dem FerFilm-Festival und ist regelmäßig Gast im Kultura Ferizaj, dem dortigen Kulturzentrum.